Myalgie: Ursachen, Symptome und Therapie

Was ist eine Myalgie, welche Ursachen und Symptome gibt es und welche Therapieformen können Ihnen helfen.

Symptome

  1. Schmerzen
  2. Empfindlichkeit 
  3. Bewegungseinschränkungen 
  4. Steifheit und manchmal Schwellungen oder Rötungen in der betroffenen Muskulatur.
Krankheitsbild, Symptome und Therapieformen der Myalgie.

Eine Myalgie bezeichnet Muskelschmerzen, die in verschiedenen Körperregionen auftreten können. Der Begriff stammt aus dem Griechischen: "myos" bedeutet Muskel und "algos" Schmerz. Myalgien können akut oder chronisch auftreten und durch eine Vielzahl von Faktoren ausgelöst werden, wie z.B. Überanstrengung, Muskelverspannungen, Verletzungen, Infektionen oder systemische Erkrankungen.

Ursachen

  1.  Überlastung
  2. Muskelverletzungen
  3. Entzündliche Erkrankungen 
  4. Systemische Infektionen
  5. Autoimmunerkrankungen
  6. Medikamentennebenwirkungen

Symptome und Ursachen der Myalgie

Die Hauptsymptome einer Myalgie sind:

  1. Schmerzen in einem oder mehreren Muskeln, die als ziehend, stechend oder dumpf beschrieben werden können.
  2. Empfindlichkeit in den betroffenen Muskeln, oft auch auf Druck.
  3. Bewegungseinschränkungen aufgrund der Schmerzen.
  4. Steifheit und manchmal Schwellungen oder Rötungen in der betroffenen Muskulatur.

Die Intensität und Lokalisation der Symptome variieren und hängen von der Ursache der Myalgie ab. Bei einer systemischen Erkrankung, wie z.B. einer viralen Infektion (z.B. Grippe), können Muskelschmerzen am ganzen Körper auftreten, während sie bei Überlastung oft auf eine bestimmte Muskelgruppe beschränkt bleiben.

 

Ursachen der Myalgie
 

Myalgien können durch unterschiedliche Ursachen bedingt sein, darunter:

  • Mechanische Belastung und Überlastung: Durch körperliche Aktivität, z.B. Sport oder schwere Arbeit, kann es zu Muskelschmerzen kommen.
  • Muskelverletzungen: Zerrungen, Prellungen oder Risse führen oft zu lokalen Schmerzen.
  • Entzündliche Erkrankungen: Erkrankungen wie Polymyositis oder Dermatomyositis betreffen das Muskelgewebe und führen zu Schmerzen und Schwäche.
  • Systemische Infektionen: Erkrankungen wie Grippe oder andere Viruserkrankungen können Muskelschmerzen als Begleitsymptom mit sich bringen.
  • Medikamentennebenwirkungen: Statine zur Senkung des Cholesterinspiegels sind bekannt dafür, Myalgien auszulösen.
  • Autoimmunerkrankungen: Erkrankungen wie Lupus erythematodes oder rheumatoide Arthritis können ebenfalls Muskelschmerzen verursachen.
Welche Therapieformen gibt es bei Myalgie?

Therapiemöglichkeiten bei Myalgie

1. Medikamentöse Behandlung

2. Physikalische Therapie

3. Alternative Behandlungsmethoden

4. Therapie der Grunderkrankung

 

 

Welche Therapiemöglichkeiten gibt es bei Myalgie?

Medikamentöse Behandlung:

  • Schmerzmittel (z.B. Ibuprofen, Paracetamol) können zur Linderung akuter Schmerzen eingesetzt werden.
  • Muskelrelaxantien: Diese Medikamente helfen, verspannte Muskulatur zu entspannen, vor allem bei chronischen Muskelverspannungen.
  • Antidepressiva: Bei chronischen Muskelschmerzen kann die Verabreichung niedrig dosierter Antidepressiva wie Amitriptylin helfen.

Physikalische Therapie:

  • Physiotherapie: Gezielte Übungen stärken die Muskulatur und verbessern die Beweglichkeit.
  • Massage und Wärmeanwendungen: Hilfreich zur Lockerung verspannter Muskulatur und zur Durchblutungsförderung.
  • Kälte- oder Wärmetherapie: Je nach Ursache können Kälte (z.B. bei akuten Verletzungen) oder Wärme (z.B. bei chronischen Verspannungen) schmerzlindernd wirken.

Alternative Behandlungsmethoden:

  • Akupunktur: Diese Methode kann bei chronischen Muskelschmerzen unterstützend wirken.
  • Elektrotherapie: TENS (Transkutane Elektrische Nervenstimulation) wird zur Linderung von Schmerzen eingesetzt.
  • Ernährungsumstellung und Ergänzungsmittel: Magnesium und Vitamin D sind wichtig für die Muskelfunktion und können bei Mangel helfen, Muskelbeschwerden zu lindern.

Therapie der Grunderkrankung: Bei Myalgien, die durch systemische oder chronische Erkrankungen wie Autoimmunerkrankungen oder Infektionen bedingt sind, steht die Behandlung der Grunderkrankung im Vordergrund.

Wissenschaftliche Studien

Es gibt eine Vielzahl von wissenschaftlichen Untersuchungen zur Pathophysiologie, Diagnose und Therapie von Myalgien.

Diese Studien bieten eine Grundlage für das Verständnis und die Behandlung von Myalgien und unterstützen die Entwicklung personalisierter Therapieansätze, die auf die Bedürfnisse der Patienten abgestimmt sind.

Wissenschaftliche Studien zum Thema Myalgie

Was sagt die Wissenschaft zum Thema Myalgie?

Studien zu Medikamentennebenwirkungen: Eine 2014 in der Journal of Clinical Lipidology veröffentlichte Studie untersuchte den Zusammenhang zwischen der Einnahme von Statinen und dem Auftreten von Myalgien, wobei festgestellt wurde, dass eine signifikante Anzahl von Statin-Anwendern über Muskelschmerzen klagt.

Studien zur Therapie chronischer Myalgien: Eine im Journal of Pain Research veröffentlichte Meta-Analyse von 2018 befasste sich mit der Wirksamkeit von Physio- und Bewegungstherapie bei chronischen Muskelschmerzen und stellte fest, dass eine regelmäßige Bewegungstherapie die Schmerzintensität und Beweglichkeit signifikant verbessern kann.

Studien zur Elektrostimulationstherapie: Eine Studie aus dem Jahr 2017 in Pain Medicine untersuchte die Wirksamkeit von TENS bei chronischen Muskelschmerzen und fand eine Verbesserung der Lebensqualität und Schmerzlinderung bei den Studienteilnehmern.

Erforschung von Vitamin-D-Mangel und Myalgie: In der American Journal of Medicine wurde 2019 eine Studie veröffentlicht, die zeigte, dass Patienten mit Vitamin-D-Mangel häufiger über Muskelbeschwerden klagten und dass die Vitamin-D-Supplementierung zur Verbesserung der Symptome beitrug.

Akupunktur und Myalgie: Ein Überblicksartikel im Journal of Pain von 2016 zeigte, dass Akupunktur bei chronischen Myalgien die Schmerzintensität reduziert, was durch die Freisetzung von Endorphinen erklärt werden könnte.

pulsierende Magnetfeldtherapie und Infrarot Tiefenwärme bei Myalgie

Bei Myalgie (Muskelschmerz) können sowohl die pulsierende Magnetfeldtherapie (PEMF) als auch die Infrarot-Tiefenwärme eingesetzt werden, um Schmerzen zu lindern und die Durchblutung der Muskulatur zu verbessern. Diese nicht-invasiven Therapien werden oft als ergänzende Maßnahmen genutzt, insbesondere bei chronischen oder wiederkehrenden Muskelverspannungen, die oft mit Myalgie einhergehen.

Hier ein Überblick darüber, wie die beiden Therapien wirken und welche Effekte bei Myalgie erzielt werden können:

1. Pulsierende Magnetfeldtherapie (PEMF) bei Myalgie

PEMF verwendet pulsierende elektromagnetische Felder, die in die Muskelschichten eindringen und auf zellulärer Ebene wirken, um die Heilung und Durchblutung zu fördern.

Wirkungsweise und Effekte:

  • Förderung der Durchblutung: PEMF kann die Blutzirkulation in der Muskulatur steigern. Eine verbesserte Durchblutung versorgt die Muskeln besser mit Sauerstoff und Nährstoffen, was die Heilung von Mikroverletzungen im Gewebe unterstützen und die Muskelregeneration beschleunigen kann.
  • Schmerzlinderung: Studien deuten darauf hin, dass PEMF durch die Beeinflussung von Nervenzellen die Schmerzweiterleitung hemmen kann, wodurch Muskelschmerzen (z. B. durch Überbeanspruchung oder Verspannungen) gelindert werden können. PEMF beeinflusst dabei das Nervensystem, was auch die Muskelentspannung fördert.
  • Entzündungshemmende Effekte: Bei Muskelentzündungen oder -schmerzen durch Mikroverletzungen könnte PEMF die Aktivität von Entzündungszellen reduzieren. Diese entzündungshemmende Wirkung ist besonders bei chronischer Myalgie hilfreich, die oft von Entzündungsprozessen begleitet wird.
  • Förderung der Regeneration: PEMF kann die Zellregeneration in der Muskulatur fördern und wird daher auch bei Sportverletzungen oder Überlastungen eingesetzt. Die Therapie kann dabei helfen, beschädigte Muskelzellen schneller zu regenerieren und Myalgiesymptome zu verringern.

Studienlage: Zahlreiche Studien zeigen positive Effekte von PEMF bei Muskel- und Gelenkschmerzen, jedoch ist die Evidenzlage noch uneinheitlich. Es scheint jedoch, dass PEMF bei Myalgie die Schmerzen reduzieren und die Erholung unterstützen kann, weshalb sie oft als ergänzende Behandlung bei muskulären Beschwerden eingesetzt wird.

2. Infrarot-Tiefenwärme bei Myalgie

Infrarot-Tiefenwärme dringt tief in das Muskelgewebe ein und erwärmt es von innen. Diese Wärme führt zur Entspannung des Muskels und fördert die Durchblutung, was insbesondere bei muskulären Verspannungen und Schmerzen durch Überbelastung oder Fehlhaltungen hilfreich ist.

Wirkungsweise und Effekte:

  • Muskelentspannung: Die Tiefenwärme lockert verspannte Muskelfasern, was zu einer direkten Schmerzlinderung führen kann. Wärme fördert die Muskelentspannung, indem sie die Elastizität des Gewebes erhöht und die Durchblutung verbessert.
  • Förderung der Durchblutung: Die Infrarotstrahlung regt die Mikrozirkulation im Muskelgewebe an und hilft, Spannungen und Schmerzen zu reduzieren. Die verbesserte Blutzirkulation führt zu einer besseren Sauerstoffversorgung der Muskelzellen und zu einer schnelleren Entsorgung von Stoffwechselabfällen, die zu Muskelverspannungen beitragen.
  • Reduktion von Entzündungsprozessen: Infrarotwärme kann entzündungshemmend wirken, was bei Myalgie, die durch Mikroentzündungen oder Überbeanspruchung hervorgerufen wird, hilfreich ist. Die Wärme regt den Abtransport entzündungsfördernder Stoffe an.
  • Linderung von stressbedingten Muskelverspannungen: Stress kann die Muskelanspannung verstärken. Die tiefenwirksame Wärme hat zudem eine beruhigende Wirkung und kann die allgemeine Stressbelastung reduzieren, was sich positiv auf Verspannungen und myalgiebedingte Schmerzen auswirken kann.

Studienlage: Infrarotwärme ist eine weit verbreitete und gut untersuchte Methode zur Linderung von Muskelschmerzen und Verspannungen. Zahlreiche Studien bestätigen die Wirksamkeit von Wärme in Kombination mit physikalischer Therapie bei Myalgie und anderen muskulären Beschwerden. Infrarot-Tiefenwärme gilt dabei als besonders vorteilhaft, da sie tief in das Gewebe eindringt.

Anwendung und Kombination mit anderen Therapien

Beide Verfahren, PEMF und Infrarot-Tiefenwärme, können kombiniert werden, um den Effekt zu verstärken. Sie eignen sich auch gut als Vorbereitung oder Begleitung zu anderen Therapien, insbesondere bei chronischen Myalgien. Typische Kombinationen sind:

  • Physiotherapie und Dehnübungen: Die Erwärmung des Muskelgewebes oder die Schmerzlinderung durch PEMF vor physiotherapeutischen Übungen kann die Beweglichkeit verbessern und die Schmerzempfindlichkeit verringern.
  • Massage und manuelle Therapie: Infrarotwärme und PEMF können die Muskeln für eine Massage vorbereiten, wodurch die Behandlung oft effektiver wird.
  • Achtsamkeits- und Entspannungstechniken: Bei stressbedingten Verspannungen können Infrarotwärme und PEMF in Kombination mit Atemübungen, Meditation oder progressiver Muskelentspannung helfen, die Entspannung zu fördern und so die Myalgiesymptome zu lindern.

Fazit

Die pulsierende Magnetfeldtherapie und Infrarot-Tiefenwärme sind hilfreiche komplementäre Ansätze zur Behandlung von Myalgie, die eine gute Durchblutung, Schmerzlinderung und Entspannung der Muskulatur fördern. Sie sind schmerzfrei und risikoarm, weshalb sie oft als begleitende Therapien eingesetzt werden, um die Belastung durch muskuläre Beschwerden zu verringern und die Beweglichkeit zu verbessern. Ihre Wirkung kann von Patient zu Patient unterschiedlich ausfallen, weshalb es ratsam ist, die Anwendung mit einem Arzt oder Therapeuten abzustimmen.

© Urheberrecht. Alle Rechte geschützt.

Wir benötigen Ihre Zustimmung zum Laden der Übersetzungen

Wir nutzen einen Drittanbieter-Service, um den Inhalt der Website zu übersetzen, der möglicherweise Daten über Ihre Aktivitäten sammelt. Bitte überprüfen Sie die Details in der Datenschutzerklärung und akzeptieren Sie den Dienst, um die Übersetzungen zu sehen.